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Bildbearbeitung

By 28. Februar 2013Juli 30th, 2019Fotografie-Braunschweig

Ich werde oft gefragt, warum ich jedes einzelne Bild anfasse. Ich könnte es mir einfach machen und das nehmen, was aus der Kamera kommt. Ganz so einfach ist es nicht. Denn das, was aus der Kamera kommt ist noch nicht fertig und will erst noch albumtauglich fertig gestellt werden.

Das meistfotografierte Bildformat bei Digitalkameras ist das JPEG-Format. Dieses hat Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist der Komprimierungsfaktor – das ist aber auch ein Nachteil, denn die Komprimierung ist verlustbehaftet und das Bild verliert an Qualität. Wenn ihr mit eurer Digitalkamera fotografiert und eure fertigen JPEGs von der Speicherkarte auf dem Computer speichert, dann sind Weißabgleich, Schärfe, Kontraste, Rauschunterdrücken und vieles mehr bereits in der Kamera automatisch bearbeitet worden und ihr bekommt ein fertiges Bild, welches sich an vom Hersteller vorgegebenen Standardparametern ausrichtet. Außerdem kostet dieses einiges an Bildqualität und nimmt Korrekturen vorweg, die man außerhalb der Kamera besser und kontrollierter durchführen kann.

Viele Fotografen benutzen das RAW-Format, um das bestmögliche Bildmaterial aus um ihrer Kamera zu holen. RAW steht für roh, also unbearbeitet. Was sind die Vorteile des RAW- oder Rohformats?

Die direkt aus dem Sensor ausgelesenen Daten befinden sich in einer „rohen“ Form. Bei den meisten RAW unterstützenden Kameras liegen diese Daten in einer Farbtiefe von 12, 14 oder 16 Bit pro Farbkanal vor. Das lässt bei der Nachbearbeitung einen größeren Spielraum zum Anpassen von Farben und Tonwerten zu, als die standardmäßige Farbtiefe von 8 Bit bei JPEG. Je mehr Bits am Anfang vorhanden sind, desto mehr bleiben im fertig korrigierten Bild übrig. Korrekturen wie Weißabgleich, Tonwertumfang, Gradation, Schärfe, Farben, Rauschunterdrückung können später kontrolliert am Computer erfolgen.

RAW-Dateien sind sozusagen digitale Negative, die in einer Software – dem digitalen Labor – erst noch entwickelt werden müssen.

Meine Bilder nehme ich im RAW-Format auf. Somit habe ich mehr Spielraum (mit 14 Bit pro Farbkanal) beim Anpassen von Farben und Tonwerten. Die Rohdaten werden durch mich in einer Entwicklungssoftware entwickelt. Die entwickelten Bilder können dann zusätzlich in einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeitet werden. Diese Prozesse wie Bildentwicklung und Bildbearbeitung nehmen viel Zeit in Anspruch, denn hier wird jedes einzelne Bild angefasst.

In diesem Blogeintrag seht ihr ein Beispiel dafür, wie ein Bild aussieht, wenn es direkt im RAW- (Roh-)Format aus der Kamera kommt (Schieber nach rechts) und wie es nach dem Entwicklungsprozess und der Bearbeitung aussieht (Schieber nach links). Manchmal geht es nur darum, das leicht fade Bild etwas aufzupeppen und mehr „Knackigkeit“ in das Bild zu bringen. Und manchmal soll ein bestimmter Look erzielt werden. Überzeugt euch selbst davon, wie dem Bild „Leben eingehaucht“ wird.

Hier fehlen nur ein bisschen Kontrast und der korrekte Weißabgleich:

Diesem Bild fehlen die richtige Belichtung, Lichter und Tiefen:

Das Portrait zur Kirschblüte wird ins richtige Licht gerückt:

Bei diesem Bild habe ich den Weißabgleich angepasst und die Babyakne entfernt:

Mit mehr Kontrast und der richtigen Farbe wird die Sonnenuntergangsstimmung sichtbar:

Bei diesem Foto habe ich Kontrast und Farbe angepasst, um ihm mehr Wärme zu verleihen:

Farben, Kontrast, Lichter und Tiefen und etwas Belichtung fehlen dem RAW:

Mit der korrekten Belichtung, Lichtern und Tiefen sieht es deutlich mehr yummie aus:

In der Abendsonne fotografiert fehlen dem Rohmaterial Belichtung, Kontrast, Lichter und Tiefen und die sonnige Farbe:

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